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9Mrz/11Off

Rückblick auf’s dritte Semester

Fünf Tage nach Notenbekanntgabe und zugleich sechs Tage vor Beginn des Sommersemesters konnte ich mich jetzt aufraffen einen Rückblick zum dritten Semester zu schreiben. Nach den Prüfungen nebst Ergebnissen hat man hoffentlich den genügenden Abstand um einen möglichst objektiven Rückblick auf die vergangenen Vorlesungen zu werfen.

Alle Vorlesungen außer dem AWPF hatten einen Umfang von 5CP/4SWS.

Algorithmen und Datenstrukturen

Grundsätzlich - wie so oft - eine interessante Thematik. Leider wird das Verständnis für die Materie durch eine nicht sehr gut strukturierte Vorlesung sowie - im Vergleich zu anderen Vorlesungen - schlecht zusammengestellte Skripten. Um nicht vollständig den Anschluss zu verlieren, ist es wichtig, ausgeteilte Übungsblätter möglichst immer in der Vorlesung mit zu bearbeiten und auszufüllen. Nicht alle Informationen, die in der Vorlesung verbreitet werden, finden sich auch im als PDF zur Verfügung gestellten Skript.

Die "Besondere Zulassungsvoraussetzung" in diesem Fach besteht aus einem Referat, das in Gruppen von 2-3 Personen ausgearbeitet wird. Um möglichst wenig Aufwand zu haben, ist es sinnvoll, bei der Online-Themenwahl schnell zu sein - klausurrelevant sind die Themen nämlich - trotz gegenteiliger Behauptung - ohnehin nicht.

Die Prüfung ist größtenteils gut machbar, das Verständnis von B- und AVL-Bäumen sowie Sortieralgorithmen lässt sich relativ gut trainieren - Bestehen sollte nicht das Problem sein. Um eine gute oder sogar sehr gute Leistung zu erzielen, sollte man sich allerdings über die Vorlesung hinaus mit dem Thema beschäftigen - für einen Teil der Prüfung wird ein sehr tiefes Verständnis des Stoffes erwartet, das so, meiner Meinung, nicht vermittelt wird.

Datenbanken I

DB1 war eines der entspanntesten Fächern dieses Semester. Die locker gehaltene Vorlesung war eine willkommene Abwechslung zu manch anderer Vorlesung. Es gab ein gut strukturiertes Skript, das dem Skriptendienst zur Verfügung gestellt wurde und so bereits zu Semesterbeginn in ausgedruckter Form vorlag. Die zur Mitte des Semesters begonnenen Übungen waren zwar Interessant, meiner Meinung nach aber, vor allem für Studierende mit Vorkenntnissen in SQL, entbehrlich.

Die Prüfung ist prinzipiell auch in diesem Fach kein Problem, ich habe aber nach Durchsicht von Altklausuren gemerkt, dass SQL doch nicht so wichtig ist wie gedacht - in unserer Klausur gab es nur ungefähr 25 von 90 Punkten für SQL. Leider können die Theoriefragen alle Aspekte betreffen, eine gezielte, hundertprozentige Vorbereitung ist so also nur sehr schwierig zu erreichen.

Mathematische Software in der Informatik

"MATLAB" war eindeutig der Knaller des Semesters. Schon die erste Vorlesung war eine Komödie allererster Güte - sowohl wegen des Stoffs als auch wegen der Vortragenden ;-). Die Vorlesung wurde abwechselnd (je nach Kapitel) von zwei Dozenten gehalten. Im Gegensatz zu den Vorlesungen in Programmieren wurde uns hier aber nicht allgemein die Bedienung und Programmierung von MATLAB erläutert, sondern einzelne Funktionen anhand von expliziten Beispielen behandelt: Gauß-Algorithmus, Iterationsverfahren, Fourierapproximation und Parameteroptimierung.

Dass die Prüfung "interessant" wird, war eigentlich schon relativ bald abzusehen, als herauskam, dass die Prüfung am PC geschrieben wird und alle Unterlagen als Hilfsmittel verwendet werden dürfen. Es kam dann aber noch besser: die VM, auf der die Prüfung abgenommen wurde, war hoffnungslos überlastet und war ständig am ein- und auslagern. Die Prüfung wurde von geplanten 90 Minuten auf fast 3 Stunden verlängert, weil flüssiges Arbeiten schier unmöglich war.

Ich bin gespannt, wie das nächstes Semester gelöst wird - bei uns war die Prüfung meiner Meinung nach sehr einfach: sie bestand zu 90% aus Abtippen von Übungslösungen.

Rechnerarchitektur

Nach Rechnerorganisation im zweiten Semester mit der Thematik von logischen Schaltungen, FlipFlops, ... ging es diesmal eine Ebene nach oben: RAM, Cache, Festplatten, NUMA ;-), .... Vom Stil her war die Vorlesung ähnlich zu Rechnerorganisation, worüber ich mich in den Artikeln (1, 2) zum zweiten Semester schon ausgelassen habe.

Die Prüfung war relativ gut machbar, wenn man sich den Fragenkatalog, der kurz vor der Prüfung zur Verfügung gestellt wurde, auswendig konnte und die Tipps aus den Vorlesungen beherzigt hat.

Software Engineering I

Was soll man zu SE1 sagen, grundsätzlich eine sehr interessante und sehr sinnvolle Materie. Das Ganze auf eine Veranstaltung mit 4 SWS zu komprimieren ist aber nicht so einfach. Das Skript umfasste locker über Tausend Folien, die aber auch nicht alle besprochen wurden. Leider gaben die vor kurzem eingeführten Schlüssel auch keinen guten Anhaltspunkt ab, ob der Aspekt nun wichtig ist, weil so gut wie jede Folie einen Schlüssel hat. Der Dozent - eine Koryphäe auf diesem Gebiet - kann sich einfach von keinem Aspekt trennen ;-).

Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, die Übungen in der Vorlesung mitzumachen und das Tutorium zu besuchen. Die Altklausuren vor der Prüfung durchzugehen rundet dann eine sehr gute Vorbereitung ab. Die Aufgaben aus dem Skript würde ich weglassen, diese haben meist einen höheren Schwierigkeitsgrad als die Prüfungsaufgaben.

Intercultural Communication (AWPF) und UNIcert III

Mit meinem dritten AWPF (nur zwei sind nötig) habe ich dann im 3. Semester alle benötigten Module für die UNIcert-III-Prüfung abgeschlossen.

Zuerst zum AWPF: Deutlich anspruchsvoller als Anfangs gedacht - das aufwändigste und schwierigste Englisch-AWPF an der FH Würzburg! Der in der Vorlesung behandelte Stoff ist eher nebensächlich, das tiefere Verständnis wird während des Erstellens der Abschlussarbeit erworben. Nichtsdestotrotz ist die Dozentin absolut fähig und bringt den Stoff auch an die Gruppe. Für alle, die den Kurs nicht für UNIcert III brauchen, würde ich aber ein anderes English-AWPF empfehlen.

Zur Prüfung: Der schriftliche Teil war durchaus knackig, er bestand aus einem Hörverstehensteil, einem Letter und einem Report. Hierfür habe ich noch kein Ergebnis.
Die mündliche Prüfung war ähnlich zu "Intensive Spoken English"; kurz vorher ein paar wichtige Phrases anschauen und dann läuft das Ganze.

Fazit zum dritten Semester: Anspruchsvoll - aber machbar!

Kommentare (3) Trackbacks (0)
  1. Hilfreiche Infos dabei vorallem Datenbanken1 und SE. haben wri ja im 4. Sem WInfo.

    Im Gegenzug habt ihr Statistik und PPM.

    Ist „Mathematische Software in der Informatik“ vom 2. Sem oder ?
    Das macht doch der Junker Schilling kann das sein ?

  2. Hört sich so an, als wärst du von AlgoDat auch etwas enttäuscht.

    @Bam:
    Mathematische Software in der Informatik findet nun anscheinend im zweiten Semester statt. Bei uns war es letztes, also im dritten. Und soweit ich weiß, machen das immer noch der Niggemann und Latz.

  3. Danke für den Einblick! Ein langer, aber guter Artikel.

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